Die aktuelle COVID-19-Situation hat sich seit Frühjahr 2020 zu einer Pandemie entwickelt. Doch ab wann spricht man überhaupt von einer Pandemie, Epidemie oder Endemie?
Als Epidemie wird eine räumlich beschränkte Verbreitung einer Erkrankung bezeichnet, z. B. nur innerhalb Deutschlands. Dabei kann es sich um übertragbare, d. h. Infektionserkrankungen handeln, aber auch um nicht-übertragbare Erkrankungen (z. B. Adipositas). Bei Infektionserkrankungen, die zu einer schnellen Ausbreitung führen können und damit zu einer Gefährdung der Bevölkerung, ist der Deutsche Bundestag befugt, eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ auszurufen und zu beenden (siehe § 5 Infektionsschutzgesetz).
Die Pandemie beschreibt die Ausbreitung einer Infektionskrankheit über Ländergrenzen hinweg bis hin zu einer weltweiten Verbreitung. Sie wird, bestimmten Kriterien folgend, von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen (z. B. aktuell COVID-19).
Die Pandemie und die Epidemie sind zeitlich begrenzt. Im Falle eines Ausbruchsgeschehens einer Infektionskrankheit wird die gesundheitliche Gefahrensituation nach einiger Zeit vorüber sein. Auch speziell getroffene Maßnahmen können wieder aufgehoben werden.
Anders verhält es sich bei einer Endemie. Hier geht es zwar auch um das Auftreten oder die Verbreitung einer Infektionserkrankung, und sie ist wie auch die Epidemie räumlich begrenzt, z. B. auf bestimmte Landstriche oder Bevölkerungsgruppen. Allerdings ist sie nicht zeitlich begrenzt, sondern es besteht ein dauerhaftes gesundheitliches Risiko für die betroffene Bevölkerung, da die Krankheitsursache nicht dauerhaft eingedämmt oder beseitigt werden kann (z. B. Gelbfieber).
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